Wenn eine Gefahrensituation wahrgenommen wird, wird innerhalb von Sekundenbruchteilen ein Programm abgefahren, welches den Körper flucht- oder kampfbereit macht. Dieses sogenannte „Fight-or-Flight-Syndrom“ genannte Ereignis war für unsere Urahnen überlebenswichtig – um nicht z.B. vom Säbelzahntiger verspeist zu werden.
Der Körper reagiert dabei mit einer ganzen Reihe von Massnahmen:
Ausschüttung von Adrenalin, Dopamin und Noradrenalin
das Schmerzempfinden wird abgeschwächt
die Atmung wird schneller
Aktivierung der Hirnregion für Erinnerung und Lernen zur Stressverarbeitung
Blutdruck und Herzfrequenz steigen
Ausschüttung von Kortisol: Immunsystem und Verdauung werden heruntergefahren
die Muskelspannung steigt an
Die Leber stellt mehr Energie (Zucker) zur Verfügung
All das gab unseren Urahnen die Möglichkeit zu überleben – um z.B. vor dem Säbelzahntiger zu flüchten. Nach der Flucht waren die bereitgestellten Energievorräte und die Stresshormone abgebaut, die Körperfunktionen wurden wieder normalisiert.
Leider hat es in der Evolution an dieser Stelle noch keine Anpassung für uns moderne Menschen gegeben – und genau hier liegt die Ursache, dass Stress für uns heute negative Auswirkungen hat.
Wir müssen nicht mehr vor dem Säbelzahntiger flüchten und auch körperliche Arbeit müssen viele von uns nicht mehr leisten – und somit bauen wir in der Regel die Stresshormone auch nicht mehr ab.
(daher ist es eine gute Idee, z.B. nach einem Streit mit dem Chef oder Kollegen, mal etwas schneller die Treppe hoch und runter zu gehen oder eine Runde um den Block zu laufen).
Als weiteres Defizit der Evolution würde ich die Tatsache bezeichnen, dass unser Gehirn auch gar keine reale Bedrohung (z.B. in Form eines wilden Tieres) benötigt, um Stresshormone auszuschütten – da reicht auch der riesige (virtuelle oder reale) Stapel Arbeit auf dem Schreibtisch, die ständige Sorge um den Arbeitsplatz, die wachsende Komplexität unserer modernen Welt und für manche vielleicht z.B. auch schon die Tatsache, dass der Sprössling nicht aufs Gymnasium kommt ;-).
Dazu kommt der ganz alltägliche Wahnsinn, wie regelmässige Staus auf dem Weg zur Arbeit, allgegenwärtige Medienberieselung, eine kaputte Umwelt, Lärm, Grossraumbüros und so weiter.
All das führt dazu, dass wir moderne Menschen oft unter Dauerstress leiden, ihn aber eigentlich erst dann wahrnehmen, wenn der Körper nicht mehr mitmacht. Oftmals ist dann schon ein Schaden entstanden, der nur schwer wieder zu reparieren ist.
Eine dauerhafte Stressbelastung ohne entsprechende Gegenmassnahmen führen oft zu
Erschöpfung
Verdauungsprobleme
Gereiztheit
erhöhte infektanfälligkeit
Anspannung
hohem Blutdruck
Depression
konzentrationsschwäche
Muskelverspannungen
ungesundem essverhalten
Schlafstörungen
suchtverhalten
… und das sind nur die wesentlichen Auswirkungen.
Um dies zu vermeiden, empfehle ich Ihnen, schon vorher etwas gegen Ihren Stress zu tun – eine gesunde Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft, soziale Interaktion und auch einfach mal bewusstes Nichtstun können sehr viel bewirken.
Vielleicht haben Sie das alles schon ausprobiert – und haben das eine oder andere mal den Kampf gegen den inneren Schweinehund verloren – dann kann ich Ihnen wirklich empfehlen, das Thema mit Achtsamkeit anzugehen. Ich unterstütze Sie sehr gerne dabei !
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern.